Die heutige Etappe steht im Zeichen des gemeinsamen Pilgerns. Uli und Lucy begleiten mich auf einer Tagesetappe durchs Flaumbachtal.

Von dem Marktplatz in Treis, an dem ich letztes Jahr meine Tour beendet hatte, geht es heute weiter.

Der Weg führt am alten Wasserwerk von Treis (auf dem Gebäude steht 1903) und an einem kleinen Schwimmbad vorbei. Das Freibad ist wirklich nicht groß, kann dafür aber mit einer langen Erlebnisrutsche aufwarten.

Unterhalb der Wildburg verläuft der Pfad zwischen zwei alten Gebäuden hindurch in den Wald hinein.

Die Wildburg

Am Rande von Treis liegt die Wildburg. Sie heißt so, weil sie wohl von den Herren von Wildenberg aus der Eifel im 13.Jhd. erbaut wurde.

Ab hier geht es stetig bergauf. Der Weg führt auf festem Waldboden über eine Strecke von ca 3,5 km auf über 300 Höhenmeter hinauf.

Unterwegs treffen wir auf einen kleinen Bautrupp mit Bagger und Presslufthammer, der mit großer Anstrengung einen unscheinbaren Graben in den Schieferboden treibt, um dort irgendwelche Kabel zu verlegen. Das ist hier im Schiefergestein doch etwas aufwändiger als bei uns im flachen Land mit weichen Böden.

Wir passieren ein einsames Haus zu unserer linken und den Beurenhof zu unserer Rechten und gelangen an ein Stück freies Feld mit saftigen, grünen Wiesen, die Lucy gleich nutzt, um ihrer Mäusejagdfreude nachzugehen. Der Weg verläuft jetzt angenehm flach an den Wiesen vorbei.
Langsam quält sich auch die Sonne durch die Wolken. Das könnte noch was werden mit dem schönen Wetter...

Nach den Wiesen geht es, wie auf diesem hölzernen Wegweiser steht, nach rechts weiter und den Berg wieder hinunter.

Wir folgen dem Pfad durch den Wald, bis wir in der Ferne bereits das Kloster Maria-Engelport sehen, ein Wallfahrtsort an dem die Gottesmutter Maria und ihre Mutter Anna verehrt werden.

Hier ist Zeit für ein Frühstück und so lassen wir uns auf einer Bank am Wegrand nieder und beissen ins Brötchen.

Kloster Maria Engelport

Vor dem Kloster kommen wir an glücklichen Hühnern und Puten vorbei, die auf großen Freiflächen vor dem Kloster leben.

Nach dem Überqueren der Hauptstraße stehen wir im Klosterhof und lesen im Pilgerführer, dass das Klostercafé nur an Sonntagen geöffnet hat. So hole ich mir an der Klosterpforte den Stempel ab, schaue mich noch ein bißchen im Klosterladen um und dann gehen wir auch schon weiter.

An der Lourdesgrotte biegen wir erneut in einen Wald ein und finden uns in einem wildromantischen Tal mit laut plätscherndem Bach wieder.

Der Anstieg ist allerdings alles andere als romantisch, denn der geht richtig in die Beine. Bäume liegen kreuz und quer in dem Tal, sind aber gut passierbar.

Zum Ende hin wird der Weg leider noch steiler und die Verschnaufpausen immer zahlreicher.

Es geht noch einmal auf über etwa 350 Höhenmeter aber irgendwann haben wir die steilste Strecke dann geschafft. Es wird wieder etwas flacher, der Gang wird beschwingter und die Puste kehrt zurück.

Lucy hält gut mit und erkundet nebenbei noch die Wildgerüche am Wegesrand. Wenn sie könnte, würde sie tief in den Wald hineinlaufen, um alles was dort kreucht und fleucht zu erkunden.

Nach einer langen Strecke ohne Weitblick gelangen wir endlich wieder an die Mosel. Der Ausblick ist herrlich.

Im Tal sehen wir Beilstein vor uns liegen mit dem ehemaligen Karmeliterkloster St. Josef. Das Örtchen Beilstein wird liebevoll das "Dornröschen an der Mosel" genannt.

Gegenüber auf einem Hügel thront die Ruine der Burg Metternich, die im 17. Jhd. von französischen Truppen zerstört wurde.

Beilstein

Hier wird es Zeit, nochmal die Restvorräte aufzuessen und die vereinzelt durchdringenden Sonnenstrahlen zu genießen. Über weite Serpentinen führt der Weg hinunter nach Beilstein. Immer wieder huschen irgendwelche Tiere in den Schieferritzen hin und her, so dass Lucy ständig auf Entdeckertour im Schiefergeröll ist. Einmal setzt sie wagemutig zu einem Sprung in einen Dornenbusch an, aber davon können wir sie zum Glück abhalten.

So sieht übrigens ein geplätteter Hund aus...

Angekommen in Beilstein kehren wir in dem Klostercafé ein. Dort bekommt man auch den Pilgerstempel bei der netten Wirtin.

Bei einem Getränk lassen wir die heutige Tour ausklingen.

Hier noch ein paar Eindrücke aus der Klosterkirche St. Josef und aus dem Ort: